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Erfahrungsbericht von Doris Falke

Diverse Wirbelsäulenbrüche durch schwere Osteoporose machten mir Schmerzen und Schwindel - und mich unsicher. Es fiel mir schwer, mich aufzuraffen. Nie ein Fan von Sport fasste ich Mut zum Qigong.

Das Erste, was ich erfuhr, war: Die Erde trägt mich!
Diese erste Erfahrung war so stark, dass ich wusste: Das ist es! Ich hatte mich außerhalb meiner vier Wände aus Unsicherheit immer beeilt, möglichst schnell wieder zu Hause zu sein. Ich erkannte, wie ungeduldig ich war. Ich hörte auf, mich zu beeilen - und konnte mehr.

Qigong - obwohl nur alle zwei Wochen 2 Stunden lang geübt, begleitete mich von Anfang an im Alltag: wie ich sitze, wie ich gehe, warum ich mich beeile - spüre ich das Qi der Erde? Ich brauche nur daran zu denken und spüre das Qi durch meine Füße in meine Beine strömen. Jetzt, nach zwei Jahren, erfahre ich spürbar: auch das Qi des Himmels ist für mich da.
Das war nie im Bereich meines Denkens.

Copyright Gisela Holtz Bei der Meditation versenken wir uns in einen Lotos. Die Vielschichtigkeit unserer bzw. meiner Erfahrungen ist unglaublich. Es sind angenehme und unangenehme Erfahrungen.

Zeitweise hatte ich das Gefühl von harten Stromschlägen durch meinen Körper, die ich gefürchtet hätte, wenn ich nicht sicher wäre, dass sie ihren Sinn haben. Was mich so sicher macht ist, dass ich weiß, dass ich meine Erfahrungen mache - und dass mich das befähigt, mich ausführlicher mit der Stärkung meines Fundaments zu beschäftigen, statt mit dem schnellen Aufbau fragiler Wände.

Die Gruppe stützt mich, weil jeder etwas anderes oder auch ganz ähnliches erlebt - und jedem das seine bleibt. Es gibt keine aufgesetzte Qualität, keine bewertete Leistung, was Dietlind Zimmermann uns immer wieder klar zu machen sucht.
Ich fange - mal wieder - an zu verstehen. Das ist 'Lernen' in seiner schönsten Form.